Was ist Affiliate Marketing?

Back 2017-07-04 19:59:43
Als Online-Händler versucht man wie jeder Verkäufer durch Werbemaßnahmen Aufmerksamkeit und Verkäufe zu generieren. Im Gespräch mit Performance Marketing Manager Boran Cinar von der Backbord Media GmbH erfuhren wir was hinter Affiliate Marketing steckt.

Hi Boran, kannst du dich und Backbord Media kurz vorstellen und erklären was ihr macht? 

Ja, klar. Ich habe im April 2014 als Werkstudent bei Backbord Media angefangen. Damals hatte ich noch simple Aufgaben und musste hauptsächlich Listen und ähnliches erstellen. Mit der Zeit habe ich mich in komplexere Arbeitsfelder eingearbeitet. Am Anfang stellten vor allem die vielen Fach- und Fremdwörter, die in der Marketing Branche geläufig sind, eine Herausforderung dar. Nach zwei Jahren habe ich eine Festanstellung angeboten bekommen und bin inzwischen als Performance Marketing Manager eingestellt. Zu meinem Hauptaufgabenbereich gehört vor allem die Steuerung unserer Kampagnen über sogenannte DSP´s (Demand Side Platforms). Ansonsten ist das Arbeitsfeld von uns sehr groß. Man könnte hierzu klassische Agenturarbeit zählen, aber auch die Beratung und Betreuung von Online-Projekten. Wir versuchen alle Facetten wie das Design, die Generierung von Traffic sowie die Monetarisierung dessen in einem Haus zu halten. Wir betreiben aber aber auch eigene Websites die wir monetarisieren. 

Ihr seid Spezialisten für verschiedene Bereiche im Online-Marketing, dazu gehört unter anderem auch Affiliate Marketing. Kannst du beschreiben was Affiliate Marketing eigentlich ist und wie Shop-Betreiber dadurch profitieren können?

Affiliate Marketing ist eine inzwischen geläufige Form des Online-Marketings. Dabei handelt es sich um eine Marketing-Maßnahme, die es zum Ziel hat, User und potentielle Kunden auf die eigene Website zu lenken. Hinter diesem Modell stecken zwei verschiedene Akteure. Einer dieser Akteure ist der Advertiser, also der Shop bzw. Seitenbetreiber und bei dem zweiten handelt es sich um den Publisher. Der Publisher ist die Person, die in den meisten Fällen die Werbung in Form von Bannern veröffentlicht. Es profitieren bei dieser Form von Marketing sowohl Advertiser als auch Publisher.
 Man kann sich das so vorstellen, dass du als Publisher mir als Online-Shopbetreiber, Kunden schickst und dir so ein Teil des Kuchen verdienst. 

Wie genau sieht so ein Vergütungsmodell aus?  

Es gibt drei verschiedene Formen von Vergütungsmodellen: Pay-per-Sale (PPS), Pay-per-Lead (PPL) und Pay-per-Click (PPC). Je nachdem was als Advertiser oder Publisher angestrebt wird, entscheidet man sich für eines dieser Vergütungsmodelle. Bei Pay-per-Sale wird der Publisher anteilig an dem Verkauf beteiligt. Bei Pay-per-Lead wird ein fester Betrag, bei Erreichung eines zuvor festgelegten Ziels bezahlt. Das muss nicht zwangsläufig ein Kaufabschluss sein, sondern kann zum Beispiel die Registrierung auf einer Seite als Mitglied darstellen. Bei dem letzten Vergütungsmodell Pay-per-Click wird pro Klick des Users ein zuvor festgelegter Betrag fällig. Bei diesen Vergütungsmodellen muss man aber auch noch berücksichtigen was vergütet wird. Es gibt zwei Unterschiede, Last-Click und First-Click. Hier muss sich der Advertiser vorher Gedanken darüber machen, welches Modell er nutzen möchte. Bei Last-Click wird der Publisher bei dem der letzte Klick vor dem Kauf getätigt wurde vergütet und bei First-Click, der Publisher der den Kunden das erste Mal auf den Webshop gelenkt hat. Als Advertiser ist es deshalb wichtig, zu hinterfragen wem man die Provision zugestehen möchte. Möchte ich den belohnen, der den Kunden zum ersten Mal auf meine Marke aufmerksam gemacht hat oder den der den Kunden zum Kauf bewegt hat. 

Kann man mit Affiliate Marketing bestimmte Zielgruppen ansprechen? 

Klar! Da bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel durch die Banner-Sets die man zur Verfügung gestellt bekommt. Wenn zum Beispiel Zalando ein Bikini-Banner-Set zur Verfügung stellt, sprichst du in erster Linie Frauen an. Also kann durch das Werbeformat beziehungsweise über die Art der Werbung eine bestimmte Zielgruppe erreicht werden. Wichtig ist vor allem eine zielführende Platzierung. Um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen ist es ratsam Themenseiten auszuwählen, auf denen sich die jeweilige Zielgruppe bewegt. Im Beispiel des Bikini, könnte eine Platzierung auf der Website von Brigitte wo sich hauptsächlich Frauen im mittleren Alter bewegen, Sinn machen. Möchte man junge Menschen ansprechen, dann würde man die Werbung wohlmöglich bei der Bravo platzieren. Des weiteren kann man auch Abseits des Affiliate Marketing Anzeigen schalten, beispielsweise über DSP´s oder direkt über Google Ad Words. Dort bieten sich noch weitere Möglichkeiten bestimmte Zielgruppen gezielt anzusprechen.

Kannst du etwas zum tracken der Kunden sagen? Wie kann getrackt werden ob ein Kunde über eine Anzeige etwas in meinem Online-Shop gekauft hat?

In Sachen Tracking bin ich kein Spezialist. Mir sind das Cookie-Tracking, Fingerprint-Tracking, Flash-Tracking, Parameter-Tracking und Session-Tracking bekannt. Wie diese technisch funktionieren kann ich aber nicht erklären. 

Was würdest du Shopbetreibern empfehlen die über Affiliate Marketing nachdenken und eventuell anwenden wollen?

Ich würde allen zuerst ein Mal empfehlen über Suchmaschinen eine Konkurrenzanalyse durchzuführen. Wichtig ist auch das Scannen von relevanten Suchbegriffen. Über die Ergebnisse, die sich über diese Suche ergeben, finden sich potentielle Partner mit denen man kooperieren kann. Auch mit Hilfe von SEO-Tools wie linkresearch oder sistrix kann man mehr über die eigene Positionierung und über die der Konkurrenz erfahren. Für Affiliate Marketing kann man sich an verschiedensten Affiliate-Netzwerken wie Zanox, Affilinet oder Cj wenden. Diese ermöglichen das tracken, sie ermöglichen es sowohl als Advertiser, geeignete Publisher und andersherum zu finden.

Welche Bannerformate sind besonders effektiv und würdest du empfehlen?

Je größer, desto besser. Bewegte Banner sind auffälliger. Die Schwierigkeit ist es einerseits Aufmerksamkeit zu generieren ohne dabei den Kunden zu verschrecken oder zu nerven. Damit diese wiederum keine AdBlocker in ihren Browsern installieren. Die gängigen Formate wie 468x60, 728x90, 160x 600 oder 120x600 sind durchaus für Desktop-Versionen empfehlenswert. Für Mobile Devices sind diese Formate aus darstellungstechnischer Perspektive weniger ratsam. 

Danke für das Gespräch!



Try sleekshop 30 days for free.

Start now